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E.5. GRUB-Befehle

GRUB bietet eine Reihe nützlicher Befehle auf seiner Befehlszeilenoberfläche. Nach dem Namen einiger dieser Befehle können Optionen eingegeben werden. Diese Optionen sollten vom Befehl und anderen Optionen in derselben Zeile durch Leerzeichen getrennt werden.
In der folgenden Liste sind nützliche Befehle aufgeführt:
  • boot — Bootet das Betriebssystem oder den Chain-Loader, das/der zuletzt geladen wurde.
  • chainloader </path/to/file> — Lädt die angegebene Datei als Chain-Loader. Wenn sich die Datei im ersten Sektor der angegebenen Partition befindet, verwenden Sie stattdessen +1 als Dateinamen.
    Nachfolgend ein Beispiel für einen chainloader-Befehl:
    chainloader +1
    
  • displaymem — Zeigt den derzeitigen Speicherbedarf anhand der Informationen des BIOS an. Dies ist besonders zum Ermitteln des RAM eines Systems vor dem Booten nützlich.
  • initrd </path/to/initrd> — Enables users to specify an initial RAM disk to use when booting. An initrd is necessary when the kernel needs certain modules in order to boot properly, such as when the root partition is formatted with the ext3 or ext4 file system.
    Nachfolgend ein Beispiel für einen initrd-Befehl:
    initrd /initrd-2.6.8-1.523.img
    
  • install <stage-1> <install-disk> <stage-2> p config-file — Installiert GRUB in den System-MBR.
    • <stage-1> — Spezifiziert Gerät, Partition und Datei, wo das erste Bootloader-Image gefunden werden kann, z.B. (hd0,0)/grub/stage1.
    • <install-disk> — Gibt die Platte an, auf welcher der Stufe 1-Bootloader installiert sein sollte, z.B. (hd0).
    • <stage-2> — Übergibt dem Stufe 1-Bootloader den Ort, an welchem sich der Stufe 2-Bootloader befindet, z.B. (hd0,0)/grub/stage2.
    • p <config-file> — Diese Option weist den install-Befehl an, nach der Konfigurationsdatei des Menüs, welche durch <config-file> spezifiziert ist, zu suchen. Zum Beispiel (hd0,0)/grub/grub.conf.

    Warning

    Der install Befehl überschreibt alle Informationen, die sich bereits im MBR befinden.
  • kernel </path/to/kernel> <option-1> <option-N> — Legt die Kernel-Datei an, die beim Hochfahren des Betriebssystems geladen wird. Ersetzen Sie </path/to/kernel> mit einem absoluten Pfad von der Partition, die durch den Root-Befehl festgelegt wurde. Ersetzen Sie <option-1> mit Optionen für den Linux-Kernel, wie beispielsweise root=/dev/VolGroup00/LogVol00, um das Gerät anzugeben, auf dem sich die Root-Partition für das System befindet. Mehrere Optionen können an den Kernel weitergegeben werden, wenn er geladen wird.
    Nachfolgend ein Beispiel eines kernel-Befehls:
    kernel /vmlinuz-2.6.8-1.523 ro root=/dev/VolGroup00/LogVol00
    
    Die Option im vorhergehenden Beispiel legt fest, dass sich das Root-Dateisystem für Linux auf der hda5-Partition befindet.
  • root (<device-type><device-number>,<partition>) — Konfiguriert die Root-Partition für GRUB, z.B. (hd0,0) und hängt die Partition ein.
    Nachfolgend ein Beispiel für einen root-Befehl:
    root (hd0,0)
    
  • rootnoverify (<device-type><device-number>,<partition>) — Konfiguriert die Root-Partition für GRUB, wie der root-Befehl, aber hängt die Partition nicht ein.
Es sind noch weitere Befehle verfügbar. Geben Sie help --all ein, um eine komplette Liste der Befehle zu erhalten. Eine Beschreibung aller GRUB-Befehle finden Sie in der Online-Dokumentation unter http://www.gnu.org/software/grub/manual/.