17.3. Verwenden von qemu-img
Das qemu-img
-Befehlszeilen-Tool wird zur Formatierung verschiedener von Xen und KVM genutzter Dateisysteme verwendet. qemu-img
sollte verwendet werden, um virtualisierte Gastabbilder zu formatieren, zusätzliche Speichergeräte und Netzwerkspeicher hinzuzufügen. Die Verwendung und die verfügbaren Optionen von qemu-img
werden im Folgenden erläutert.
Erstellen Sie das neue Disk-Abbild "filename" mit der Größe "size" und dem Format "format".
# qemu-img create [-6] [-e] [-b base_image] [-f format] filename [size]
Falls base_image spezifiziert wird, so wird das Abbild nur die Unterschiede zu base_image aufzeichnen. In diesem Fall ist keine Angabe der Größe nötig. base_image wird nie modifiziert werden, es sei denn, Sie verwenden den "commit" Monitor-Befehl.
Die "convert"-Option wird verwendet, um ein anerkanntes Format in ein anderes Abbildformat umzuwandeln.
Befehlsformat:
# qemu-img convert [-c] [-e] [-f format] filename [-O output_format] output_filename
Konvertieren Sie das Disk-Abbild "filename" zu Disk-Abbild "output_filename" unter Verwendung des Formats "output_format". Optional kann es verschlüsselt ("-e"-Option) oder komprimiert ("-c"-Option) werden.
Nur das Format "qcow" unterstützt Verschlüsselung oder Komprimierung. Die Komprimierung ist schreibgeschützt. Das heißt, wenn ein komprimierter Sektor neu geschrieben wird, wird dieser unkomprimiert beschrieben.
Die Verschlüsselung verwendet das AES-Format mit sehr sicherer 128 Bit Verschlüsselung. Wählen Sie ein langes Passwort (16 Zeichen) für höchstmögliche Sicherheit.
Abbildkonvertierung ist außerdem sehr hilfreich, um kleinere Abbilder zu erhalten, wenn Sie ein Abbildformat verwenden, das wachsen kann wie z. B. qcow
oder cow
. Die leeren Sektoren werden erkannt und für das Zielabbild ausgeblendet.
Der info
-Parameter zeigt Informationen über ein Disk-Abbild. Das Format der info
-Option ist wie folgt:
# qemu-img info [-f format] filename
Gibt Informationen über das Disk-Abbild "filename". Verwenden Sie dies insbesondere dazu, die reservierte Größe auf der Festplatte festzustellen, denn diese kann abweichen von der angezeigten Größe. Falls vm-Schnappschüsse im Disk-Abbild gespeichert sind, werden auch diese angezeigt.
Das Format eines Abbilds wird normalerweise automatisch erkannt. Die folgenden Formate werden unterstützt:
raw
Raw Disk-Abbildformat (Standard). Dieses Format hat den Vorteil, dass es einfach exportierbar auf alle anderen Emulatoren ist. Falls Ihr DateisystemLöcher unterstützt (z. B. ext2 oder ext3 unter Linux bzw. NTFS unter Windows), dann werden nur die beschriebenen Sektoren Platz belegen. Verwenden Sie qemu-img info
, um die Größe festzustellen, die wirklich vom Abbild gebraucht wird, oder ls -ls
unter Unix/Linux.
qcow2
QEMU Abbildformat, das vielseitigste Format. Verwenden Sie es, um kleinere Abbilder zu erhalten,(nützlich, wenn Ihr Dateisystem keine Löcher unterstützt, z. B. unter Windows), optional AES-Verschlüsselung, zlib-basierte Komprimierung und Unterstützung verschiedener VM-Schnappschüsse.
qcow
Altes QEMU Abbildformat. Nur zwecks Kompatibilität mit älteren Versionen enthalten.
cow
Benutzermodus Linux "Copy On Write" Abbildformat. Das cow
-Format ist nur zwecks Kompatibilität mit älteren Versionen enthalten. Es funktioniert nicht mit Windows.
vmdk
VMware 3 und 4 kompatibles Abbildformat.
cloop
Linux Compressed Loop Image, nur nützlich zum Wiederverwenden direkt komprimierter CD-ROM Abbilder, wie sie z. B. auf Knoppix CD-ROMs vorliegen.